Mit berührenden Eindrücken aus Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste) ist Frau Othman zurück. Sie erzählt von den Besuchen in den Schulen, den Begegnungen mit den Kindern und was ihr ganz besonders in Erinnerung bleiben wird.

Ein Stift ist mehr wert, als man denkt.

  • Schüle der Elfenbeinküste bekommen Stifte
  • Elfenbeinküste: Besuch in der Schule vor Ort
  • Kinder der Elfenbeinküste erhalten Stifte aus Deutschland
  • Die Stifte aus Deutschland werden ausgepackt
  • Unterrichtsbesuch in der Elfenbeinküste
  • Erinnerungen an die Elfenbeinküste
  • Gruppenfoto mit Kindern der Elfenbeinküste
  • Frau Othman verteilt Stifte an Kinder der Elfenbeinküste

Mit berührenden Eindrücken aus Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste) ist Frau Othman zurück. Sie erzählt von den Besuchen in den Schulen, den Begegnungen mit den Kindern und was ihr ganz besonders in Erinnerung bleiben wird.

Ein Stift ist mehr wert, als man denkt.

Was fehlt den SchülerInnen bzw. der Schule am meisten?

Schulmaterialien! Hefte, Stifte, Taschen, Kreide… einfach alles. Wie gesagt: Die Schulen sind weit weg von dem Standard, den wir hier in Deutschland als normal voraussetzen. Das ist das eine.

Das andere ist die Armut der Familien und die Entscheidung: Schicke ich mein Kind in die Schule oder schicke ich es arbeiten, um die Familie zu unterstützen.

Als Sie die Stifte verteilten: Wie waren die Reaktionen…

… bei den Kindern? Zunächst waren die Kinder ganz wild auf die Stifte. Doch als der Lehrer ins Klassenzimmer kam, haben sie eine ganz andere Haltung eingenommen. Sie waren dann sehr distanziert und blieben fast emotionslos stehen und nahmen die Sachen respektvoll an.

…. bei den Betreuern / Lehrern? Die Lehrer waren sehr dankbar und konnten es kaum glauben, dass man ihnen etwas schenkt. Da die Buntstifte und die Kreide nicht für jedes Kind in der Schule ausgereicht hätten, gab ich den Lehrern einige Packungen für die gesamte Klasse.

… bei Ihnen? Ich war emotional gespalten. Teils war ich sehr glücklich, wenn mich ein Kind lächelnd um einen Stift bat. Oder als ich die Stifte in den Klassen verteilt habe. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass es nicht genug ist.

Was ist Ihnen ganz besonders ans Herz gegangen? Was hat Sie sehr berührt?

Wir waren am Strand in einem vornehmen Restaurant in Grand Bassam. Eine Gruppe Kinder stand am Rande des Restaurants, welches durch einen Sichtschutz umgeben war und baten mich, ihnen etwas zu essen zu geben. Nachdem ich ihnen Essen geholt hatte, bin ich mit den Kindern ins Gespräch gekommen und konnte einfach Fragen stellen.

Dabei habe ich erfahren, dass aus der gesamten Gruppe, die da vor mir stand, nur ein Kind halbtags in die Schule geht. Die anderen müssen den ganzen Tag arbeiten gehen.

Dieser Moment mit den Kindern hat mich sehr berührt! Die Tatsache, dass auf der anderen Seite der Abtrennung, quasi keine 10 Meter weiter, Kindern standen, die arbeiten und hungern, war erschütternd.

Was wird Ihnen in Erinnerung bleiben, wenn Sie an die Reise zurück denken?

Vor allem das Erlebnis mit den Kindern an dem Abend im Restaurant.

Auch wenn man sich klar darüber ist, dass es so eine Kluft zwischen Arm und Reich gibt… aber so nah dran zu sein und es mit eigenen Augen zu sehen. Das ist nochmal prägender und ändert die eigene innere Einstellung zu allem was man kennt.

Es gab viele Situationen, die einprägend waren. Die Menschen haben so wenig und gaben uns doch soviel sie konnten. Und viele waren dennoch auf ihre Art glücklich und dankbar für das, was sie hatten.

Das hat mich und uns wieder daran erinnert, für die kleinen Dinge im Leben dankbar zu sein.

Wo genau waren Sie in der Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste)?

Wir waren in der Nähe von Yamoussoukro. Das Dorf heißt Village N´Vlankro. Dort haben wir zwei Schulen besucht. Die Schulen selbst haben gar keinen speziellen Namen. Ich glaube, die sind einfach nach dem Dorf benannt.

Die andere Schule, die ich besucht habe, war in Abidjan Cocody und heißt „Centre de Formation Feminine – Sainte Therese de L´Enfant Jesus“.

Was ist der Unterschied Schule in Deutschland und Schule in der Elfenbeinküste?

Die Klassen in Côte d’Ivoire sind wesentlich größer. Und die Schulen sind bei weitem nicht so ausgestattet wie unsere Schulen.

Auch wenn die Schulbildung kostenfrei ist und Schulpflicht besteht, ist es für die meisten Familien und Schüler schwer, sich das Schulmaterial zu leisten. Viele Kinder arbeiten anstatt in die Schule zu gehen.

Und: Die Zahl der Schüler ist nochmal gesunken durch den Bürgerkrieg in Côte d’Ivoire, der bis 2012 anhielt. Viele Schulen wurden zerstört. Lehrer sind geflohen.

Was war der Zweck der Reise dorthin?

Die Reise wurde durch Professor Klaus van Eickels für die Studenten der Studienstiftung und für Studenten der Otto-Friedrich- Universität organisiert. Die Teilnehmer der Exkursion sollten dabei das Land von verschiedenen Seiten kennenlernen. Wir haben große Städte wie Abidjan und Yamoussoukro besucht und auch einige Nächte in kleinen Dörfern verbracht, wo wir verschiedene Stämme und ihre Gebräuche kennenlernen dürften. Außerdem haben wir das Goethe Institut, die DAAD, das GIZ und die deutsche Botschaft besucht. Von allen Einrichtungen wurden uns Praktika in Aussicht gestellt.